Maximilian Stühlen kümmert sich wenig um die autoritäre Selbstreferenzialität der Kunst, er kostet diese viel lieber in ihrer Potenz, Medium zu sein, aus. Denn für den 27jährigen bedeutet seine Arbeit zu allererst die Möglichkeit, die intellektuelle Befragung von Themen und Konzepten in einer sich anschaulich vermittelnden Form materialisieren zu können, als dass es ihm darum...
Wie die zeitgenössische Kunst Zeugnis ablegt über die momentane Verfasstheit von Staat, Gesellschaft, Welt, spiegelt sich in den Vorwürfen wieder, die man ihr macht. Die an ihr geübte Kritik, zu marktgefällig-sensationell, zu selbstbezüglich-intellektuell oder zu aktivistisch-politisch zu sein, thematisiert eben immer zugleich Missstände der Kunst wie auch ihrer Gegenwart. Sie scheint deshalb andauernd Irritationen, Provokationen und Widersprüchlichkeiten zu produzieren, weil sie nicht nach Geschmack fragt, sondern uns den Spiegel vorhält. Gegenwartskunst bietet uns eine wunderbar ungefilterte, vor-kanonisierte Vielfalt, die gleichermaßen das kreative Potential wie die Heterogenität und Unbestimmbarkeit ihrer Zeit abbildet.